Messungen in DIN-Schallwand in 70cm Entfernung bei 2,83V. Pegel auf 1m skaliert
Monacor DT-25N Schalldruck (Streuung)
Sehr gute Linearität. Voller Pegel bereits ab 1,8kHz (Ausnahme blau). Hoher Wirkungsgrad (94dB/2,83V). Ab 3kHz geringe Streuung, darunter bis +-2dB. Bei Trennungen >= 2,5kHz sind keine Probleme zu erwarten.
Monacor DT-25N Impedanz (Streuung)
Keine Störungen erkennbar. Die unterschiedlich ausgeprägten Impedanzspitzen deuten auf unterschiedliche Ferrofluidmengen hin.
Ab 3kHz nahezu deckungsgleicher Verlauf.
Monacor DT-25N Schalldruck unter Winkeln (15°, 30°, 45°, 60°)
Monacor DT-25N zeigt eine gute und gleichmäßige Richtcharakteristik.
Monacor DT-25N Ausschwingverhalten
Insgesamt gleichmäßiges und zügiges Ausschwingen über alle Frequenzen.
Monacor DT-25N harmonische Verzerrungen
Ab 3kHz geringe harmonische Verzerrungen. Bei einer Trennung um 3kHz bleibt K2 deutlich unter 1%. K3 unterhalb von 2kHz stark ansteigend, darüber praktisch nicht vorhanden.Klirrkomponenten höherer Ordnung sind zu vernachlässigen. Die Messung erfolgte bei 95dB/1m.
Wertung
Frequenzgang/Richtverhalten:
Einsatzbereich:
Pegelfestigkeit:
Serienkonstanz:
Anfassqualität:
Preis/Leistung:
Fazit
Monacor DT-25N ist ein wirklich gelungener, kleiner Hochtöner. Einsetzbar insbesondere in beengten Platzverhältnissen wie in d´appolito Anordnungen oder zB der Direct HA-Edition.
DT-25N kann laut, einsetzbar ab 2,0khz bei einem Wirkungsgrad von 94dB/2,83V.
Das „Hörnchen“ bietet neben einem erhöhten Wirkungsgrad auch noch einen sehr guter Berührungsschutz.
Kleiner Wehrmutstropfen ist die Streuung unterhalb von 3kHz. Daher meine Empfehlung einer Trennung >=2,5kHz.
Leider wurde auch DT-25N von den Preiserhöhungen vieler Neodymhochtöner nicht verschont. Trotzdem bietet er immernoch einen sehr guten Gegenwert zum aufgerufenen Preis.
Entwicklungsbericht zum Center Monacor Direct HA-Edition
Messungen der originalen Direct in Teil 1 des Entwicklungsberichts der Monacor Direct HA-Edition
So nun aber dire(c)(k)t ins Geschehen.
In der Regel stehen am Anfang einer jeden Lautsprecherentwicklung die Erstellung eines Konzepts, Treiberauswahl, Gehäuseabstimmung, Edgefimmelei usw. Das alles konnte (oder musste) ich mir sparen. Das Konzept war vorgegeben. Also wurden zunächst die Treiber im Gehäuse vermessen, um zu sehen wie Sie den letztendlich beschalltet werden wollen.
DT-25N „sieht“ die symmetrisch benachbarten TMTs, was sich am Einbruch (2kHz) und Aufbäumen (3kHz) unter 30° zeigt. Verrunden der Gehäusekannten brachte kaum Besserung. Womit zu lösendes Problem No. 1 vorgegeben war. Die Klirrwerte sind vollkommen im Rahmen. Die graue Linie steht für 1% Klirr (ebenso in den folgenden Diagrammen). Ab 2,5Khz bleibt K2 darunter, abgesehen vom kleinen Peak bei 10kHz. Diesen erachte ich als vollkommen harmlos. Es bedeutet in der Praxis, das zu einem 10kHz Ton ein 39 dB leiserer 20kHz Ton mitschwingt. Außerdem habe ich diesen „Peak“ nicht bei allen DT-25N gemessen. K3 ist ab 2kHz völlig zu vernachlässigen. Klirrkomponenten höherer Ordnung ebenso.
Auch der MSH-116 sieht offensichtlich seine Nachbarn, reagiert aber nicht ganz so heftig wie die DT-25N. Ungünstig ist, dass sich sowohl DT-25N als auch MSH-116/4 um 2-4Khz unter Winkeln sehr ähnlich verhalten. Somit kann der Eine nicht ein „Fehlverhalten“ des Anderen kompensieren. Die harmonischen Verzerrungen sehen gut aus. Der zu tiefen Frequenzen hin ansteigende K2 empfiehlt eine Trennung >= 300Hz.
Dazu braucht nicht viel gesagt werden. Eine tiefe Trennung ist erforderlich, um den, der horizontal symmetrischen Anordnung geschuldeten, Einbrüchen entgegen zu wirken. Erfreulicher Effekt der Anordnung ist eine Richtwirkung der Tieftöner bis in den Bereich hinein, in dem Sie eigentlich als Rundstrahler arbeiten. Nach den Klirrwerten zu urteilen ist eine Trennung <= 400Hz anzustreben. Die Notwendigkeit dafür ist durch den Amplitudenfrequenzgang unter Winkeln sowieso gegeben.
Das waren nun die Vorgaben. Daraus einen sauber rund strahlenden Lautsprecher zu entwickeln die Aufgabe.
Die größte Schwierigkeit war es ein gesundes Mittelmaß aus linearem Frequenzgang auf Achse und gleichzeitig unter 15°-45° zu erreichen. Den Schwankungen der DT-25N und des MSH-116 zwischen 1kHz und 4kHz sind als gegeben zu betrachten. Die kann man nicht wegzaubern…Das Spiel mit Trennfrequenzen und Flankensteilheiten begann. Ich habe so ziemlich jede Trennung zwischen 2kHz und 4,5kHz mit Flankensteilheiten von 6dB/Okt bis 24dB/Okt simuliert, aufgebaut, vermessen und dann auch noch viele davon angehört. Manche länger, manche nur wenige Takte. Oft war ich der Meinung es sei nun gut, und am nächsten Tag wollte ich es dann doch noch einmal wissen.
Die letztendliche Abstimmung erfolgte unter 15°. Dies entspricht in etwa der Abhörposition von zwei Personen auf einer Couch in 2,5m Abstand zum Center-Lautsprecher, was eine wohl sehr häufig anzutreffende Konstellation ist.
Messungen des Centers Monacor Direct HA-Edition
Summe Zweige & gegenphasig 15°
Die Trennfrequenzen liegen bei 360 und 3050Hz. Der Pegel fällt vom Grundton bis 20kHz gleichmäßig um ca. 2dB. Der mittlere Wirkungsgrad bei 2,83V beträgt 89,5dB. Das „Aufbäumen“ des MSH-116 um 10kHz ist unbedenklich, da 30dB unter dem Kennschalldruck. Die Flanken sind symmetrisch, die Addition sauber.
Bei verpoltem Mitteltöner Auslöschung von 15dB bei der Trennung TT/MT und 18dB MT/HT.
Amplitudenfrequenzgang auf Achse und Impedanzgang
Der harmlose Einbruch bei 1,2kHz war nicht wegzubekommen. Ich hatte etliche Varianten ohne Einbruch, Folge war immer ein sehr unruhiger Frequenzgang unter 15-45°. Die Linearität auf Achse ist mit +-2dB sehr gut. Die leichte Präsenzsenke verschwindet bereits unter 15°, ebenso die Welligkeit bei 1,2 und 1,8kHz. Der Höhenanstieg ab 8kHz kompensiert die Bündelung des Hochtöners. Auf Wunsch kann Dieser durch Parallelschaltung eines Cs zum Hochtöner sehr leicht linearisiert werden. Überhaupt kann der Lautsprecher aufgrund der vielen getesteten Varianten und eines sehr exakten Simulationsmodells auf Wunsch Euren Bedürfnissen angepasst werden. Das Impedanzminimum liegt mit 3,7Ohm bei 120Hz und stellt für keinen modernen Verstärker ein Problem dar.
Gruppenlaufzeit
Welche Gruppenlaufzeiten nun hörbar sind oder nicht sorgt immer wieder für Diskussionen in diversen Foren. 2,9ms @ 80Hz entspricht weniger als 1/4 Wellenlänge (Das wären nach Adam Riese ca. 3,13ms). Die Verzögerung ist nicht wahrnehmbar und ein exzellenter Wert.
Phase
Stetig fallend. Keine Probleme.
Ausschwingverhalten
Sehr schnelles und gleichmäßiges Ausschwingen über alle Frequenzen. Tadellos.
Horizontales Abstrahlverhalten (0-90° in 15° Schritten)
Sehr gut zu sehen ist, warum der „Einbruch“ auf Achse bei 1,2kHz sein muss. Unter 30° und 45° wird diese „aufgefüllt“. Trotzdem auch unter 30° ein gleichmäßiger Verlauf mit leichtem Abfall zu den Höhen hin und einer Linearität von 200-10000Hz von +-2dB.
Isobarendiagramm des horizontalen Rundstrahlverhaltens
Und es wurde ein meditierender Alien … wer hätte das gedacht. Das Diagramm enthält die gleichen Informationen, wie das darüber, die Amplitudenfrequenzgänge unter Winkeln. In diesem Fall allerdings in 5° Schritten und von 0-180°. Bitte die Skalierung beachten.
Harmonische Verzerrungen bei 85, 90 und 95dB
K3 bleibt bis 95dB immer >50dB unter dem Kennschalldruck => 0,3% werden nicht überschritten. Das ist ein äußerst guter Wert! Der gutmütige K2 ist ebenfalls völlig unbedenklich: 0,1% – 0,9% bei 95dB. Sehr gut!
Fazit:
Das war ein sehr intensives Stück Arbeit und ich bin ausgesprochen zufrieden mit dem Ergebnis. Ich höre den Lautsprecher, trotzdem er bei mir nur mono vorhanden ist, sehr gerne.
Der Lautsprecher Monacor Direct HA-Edition erfüllt sämtliche Anforderungen an einen sehr guten Center in pegelfesten Heimkinoinstallationen.
Viel mehr gibt es im Moment nicht zu sagen. Ich behalte mir vor den Artikel in Zukunft hier und da noch zu ergänzen/verbessern. Über Kommentare und auch Kritik Eurerseits würde ich mich freuen.
Messtechnische Dokumentation des Center Lautsprechers Monacor Direct. Die während der Untersuchung der originalen Direct erlangten Erkenntnisse führten letztendlich zur Entwicklung der Monacor Direct HA-Edition.
Entwicklungsbericht Monacor Direct Heißmann-Acoustics Edition
Monacor Direct ist ein liegender Center-Lautsprecher, bestückt mit durchwegs vernünftigen Chassis. Als Tieftöner fungieren zwei SPH-176, Mitteltöner ist der MSH-116 und im Hochton arbeitet die Neodymkalotte DT-25N. Als ich eine Kundenanfrage bekam, ob ich den Bausatz liefern könne und ob ich es für sinnvoll hielte ein Heimkino bestückt mit 5 dieser Lautsprecher zu realisieren, war meine Antwort sinngemäß folgende:
Bestückung und Anordnung versprechen einen sehr guten Lautsprecher, der gleichzeitig als hochwertiger Center aber auch als Haupt-, und Rearlautsprecher fungieren könnte. Um das abschließend beurteilen zu können, muss ich erst noch die Weiche näher analysieren
Da ich die verbauten Chassis bereits messtechnisch erfasst hatte, konnte ich eine zunächst grobe Simulation erstellen, die mich zu dem Ergebnis brachte, dass ich diesen Bausatz so nicht empfehlen kann. Weder als Center noch als Haupt,- oder Rearlautsprecher!
Weshalb?
Das große Potential der Monacor Direct besteht darin, dass Sie entgegen „normalen“ Centerkonstruktionen in liegender d´appolito Anordnung ein ausgeglichenes horizontales Rundstrahlverhalten erreichen kann/könnte. Um dieses Ziel zu erreichen bedarf es jedoch unter anderem einer ausreichend tiefen Trennung zwischen Tieftöner und Mitteltöner. Meine Simulation eröffnete mir, dass die Trennung zwischen SPH-176 und MSH-116 etwas, sagen wir ungewöhnlich gestaltet wurde, mit daraus resultierendem sehr unausgewogenem horizontalem Rundstrahlverhalten.
Diesen Sachverhalt habe ich dem Kunden dargelegt, und schnell einigten wir uns auf eine Neuentwicklung der Monacor Direct.
Der erste Schritt für mich war der Aufbau der originalen Direct, um meine ermittelten Zweifel zu belegen.
Im Folgenden nun die Messungen der originalen Direct:
Der Monacor MSH-116 spielt bis maximal -10dB Kennschalldruck. Diese erreicht er bei ca. 1750Hz. Darüber und darunter verabschiedet er sich mit ca. 6dB/Oktave
Eine echte Trennung zum SPH-176 gibt es nicht.
Die abfallenden Flanken von MSH-116 und SPH-176 laufen nahezu parallel
Monacor SPH-176 und Monacor DT-25N sehen eher aus wie in einem klassischen 17/25 2-Wege-Lautsprecher verbaut
Monacor DT-25 spielt sehr tief. Nach meinem Empfinden zu tief. Im folgenden Diagramm ist zwar zu erkennen, dass die DT-25N eine solch tiefe Trennung, rein von den Klirrwerten her gesehen, verkraften würde, Ihre Resonanzfrequenz von 1500Hz spricht aber deutlich für eine steilflankige Trennung >2000Hz
Harmonische Verzerrungen Monacor DT-25N beschalltet im Bausatz Direct
Spaßeshalber habe ich dann noch den MSH-116 abgeklemmt und gemessen…
Monacor Direct ohne MSH-116
Das sieht folgendem auffällig ähnlich …
Quelle: Monacor Onlinekatalog „Lautsprecher-Selbstbau Jetzt“ Seite 96
Monacor Direct Impedanz
Und letztendlich:
Monacor Direct Frequenzgang unter Winkeln (0°,15°,30°,45°,60°)
Bis 15° gut, darüber entsprechend dem fehlerbehafteten Konzept aller liegenden quasi d´appolito 2-Wege Konstruktionen. Unausgewogen unter Winkeln >15° mit massiven Einbrüchen schon ab >=30°..
Fazit:
Monacor Direct kann nicht als klassischer 3-Wege Lautsprecher bezeichnet werden. Technisch handelt es sich eher um einen liegenden 2-Wege quasi d´appollito Center (mit Filler-Driver s.U). Die Interpretation der Frage, wofür der MSH-116 überhaupt verbaut wurde, überlasse ich Euch* (Ich glaube ich habe gerade beschlossen im Magazin zu Duzen). Was diese Dokumentation auch zeigen soll, ist dass die Veröffentlichung eines Frequenzganges nur auf Achse noch sehr wenig über den Lautsprecher auszusagen vermag.
Der Center Monacor Direct hat erheblich mehr Potential, als das Gebotene.
Daher wird es eine Heißmann-Acoustics Edition dieses Lautsprechers geben. Die Weichenentwicklung ist weitestgehend abgeschlossen … Dazu dann bald mehr im 2.TEIL dieses Berichts.
Nachtrag:
*Da wurde ich beim Wort genommen, und bekam eine Interpretation:
Durch einen User im Diy-Hifi-Forum wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass man die Art der Beschaltung des MSH-116 in der originalen Direct „Filler-Driver“ nennt. Das Konzept des Filler Drivers wurde erstmalig im „Journal Of The Audio Engineering Society “ im Jahr 1977 vorgestellt. Sinn und Zweck ist es Phasenprobleme von Linkwitz,- und Butterworthfiltern zu eliminieren.
Das Grundproblem der Direct bleibt trotz des nun bekannten Namens der Filterung bestehen … das horizontale Rundstrahlverhalten. Auch bleibe ich dabei zu sagen, dass der MSH-116 ein sehr sehr guter Mitteltöner ist, den man nach Möglichkeit auch breitbandig spielen lassen sollte.
Aber man lernt nie aus, und ich bin dankbar, wenn ich auf Lücken und Fehler aufmerksam gemacht werde…